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Goldene Hochzeit, die zweite

Goldene Hochzeit, die zweite! Am 20. März 1970 haben meine Eltern geheiratet. Seit einem Jahr versuchen sie, diesen unfassbar großartigen Anlass „50 Jahre Liesel & Dieter“ zu feiern. Zunächst hatten sie ihre Party hoffnungsvoll auf den Herbst 2020 verschoben. Daraus wurde na klar nichts. Und natürlich hat es auch in diesem Jahr wieder nicht geklappt. Aber während wir uns im letzten März – gerade eingestiegen in den Lockdown und in komplette Verunsicherung – sicherheitshalber nur per Videocall zum Anstoßen treffen wollten, haben wir in diesem Jahr endlich, endlich die Selbsttests und konnten deshalb zumindest eine kleine Überraschung organsieren, die gemeinsam mit unserer engsten Familie seit einem Jahr in der Warteschleife lag.

Auch wenn beim dritten Fehlversuch schlussendlich beschlossen wurde, dass die Goldene Hochzeit dann halt ausfallen muss – „es ist, wie es ist“, wie meine Mama gern sagt – und man einfach übergeht zur 51, der „Weidenhochzeit“, fehlte doch irgendwie nach wie vor der festliche Charakter. Die Enttäuschung war den beiden schon ein kleines bisschen anzumerken. Somit wurde die Weide zelebriert, so gut wir konnten und durften. Zumal die Bedeutung eine wirklich schöne ist: „Genauso wie die Weidenzweige zu festen Körben verflochten werden, so haben sich auch die Leben der beiden Ehepartner zu einer festen Familie vereint“ (sagt 100hochzeitstage.de). Umso wichtiger, die zwei diesmal an ihrem großen Tag nicht wieder ganz allein zu lassen. Die Weide steht außerdem für Geschmeidigkeit und Biegsamkeit und drückt damit die Anpassungsfähigkeit aus, die nach über 50 gemeinsamen Jahren über sehr, sehr lange Zeit bewiesen wurde.

Somit wurde von mir der Antrag gestellt, für das diesjährige Jubiläums-Foto eine Weide ausfindig zu machen. Die beiden waren erstaunlich leicht zu überreden und los ging’s in den Ort. Zufälligerweise stand der passende Baum gegenüber der Kirche, so dass es nicht schwierig war, Mami und Papi auch noch zu überreden, dort kurz einen stillen Dank für die gemeinsame Zeit abzusenden. Was sie nicht wussten: Es erwartete sie bei ihrem Eintreten ein Halleluja auf dem Flügel, gespielt von ihrer Enkelin, was auf der Stelle zu Tränen rührte. Die Pastorin war so nett, für die beiden einen Segen zu sprechen, den sie ebenfalls bereits vor einem Jahr schon für die Goldene Hochzeit vorbereitet hatte. Und diese wenigen Minuten waren wirklich ergreifend und wunderschön. 
Abstand von geliebten Familienmitgliedern zu halten, war dabei noch merkwürdiger als es im normalen Alltag schon ist. In einer anderen Reihe zu sitzen als die eigene Schwester, fühlte sich wirklich komplett falsch an. Aber dass die Kirchen trotz aller Einschränkungen zumindest noch öffnen dürfen, war ebenfalls ein Segen. Denn selten hat sich trotz aller Abstandsregeln und Hygienemaßnahmen eine Überraschung so gut und richtig angefühlt wie diese. Mein Papa war sogar ganz froh über die Maske, meinte er strahlend im Nachhinein, denn die konnte ein wenig die dicken Tränen verbergen. 😉

Foto: Skype