EInsatzort: Das Freilichtmuseum Bäuerliches Hauswesen gibt es in Bliedersdorf

Freie Rednerin: Anja Kellersmann

Witterung: 30 Grad und ganz extrem kritisch in Bezug auf die Regen-Vorhersage!

Im Visier: Janina & Hauke

Gadgets: Gesangs-Duo, 25 Regenschirme, Eichen-Setzling

Soundtrack: Euch zum Geleit, Schandmaul (instrumental); You’ve got a friend, Carole King

Happy end: Man schütze euch vor Wetter und Wind und vor Autos, die aus England sind

Das Freilichtmuseum Bäuerliches Hauswesen in Bliedersdorf im Kreis Stade ist ein besonderer Ort, an dem man tatsächlich ein paar Jahrzehnte in der Zeit zurückwandert. Man findet dort alte Gebäude, uralte Werkzeuge, einen Bauerngarten, knorrige Apfelbäume, im Juli reife Johannisbeeren und dabei eine sehr gepflegte Anlage, die ihresgleichen sucht in der Umgebung. Die Gebäude sind noch nutzbar, diverse Veranstaltungen finden hier immer mal statt wie Backtage, Kunsthandwerker-Märkte und eben auch Hochzeiten.

Der Park ist für eine Freie Trauung ein wunderschöner Ort – der Schafstall eine ausgezeichnete Regenalternative. Die hätten wir bei der Trauzeremonie von Janine & Hauke auch fast benötigt! Nie zuvor habe ich in der Stunde vor Beginn so häufig in den Regenradar geschaut! Natürlich wäre es super schade gewesen, das von den beiden am Vortag so liebevoll mit Klappstühlen und Traubogen und Apfelkisten-Rednerpult hergerichtete Setting umbauen zu müssen. Deshalb waren alle Daumen gedrückt, vorsichtshalber meine 25 Regenschirme in ihrem Versteck am Start, ein Regen-Notfallplan geschmiedet – und so etwas führt dann meistens dazu, dass alles klappt. Das Gewitter zog tatsächlich rechts und links an uns vorbei, es war in der Ferne zu hören, ließ uns aber in Ruhe. Dafür sorgte die Wolkendecke für angenehmen Schatten und ausgezeichnete Licht-Verhältnisse für die Fotografin. Und was soll ich sagen: mit dem Auszug des Brautpaars kam die Sonne raus und beschien den Rest des Nachmittags, so dass auch der Empfang unter freiem Himmel stattfinden konnte.

Janina und Hauke mochten die besondere Atmosphäre im Freilichtmuseum Bäuerliches Hauswesen so sehr, dass sie sogar die Feier am Abend in einem der weiteren Gebäude geplant hatten. Und ich kann bestätigen: mit all dem, was sie mir im Traugespräch über sich erzählt hatten, passten sie dort perfekt hin. Zwar gab es bis auf die Musik keine mittelalterlich angehauchten Elemente in ihrer Trauzeremonie. Es wurde allerdings von den beiden ein Eichensetzling eingetopft, um nach alter Hochzeits-Tradition einen Baum zu pflanzen. Dieser wurde natürlich nach der Feier zu Hause in ihren Garten gesetzt und wird nun künftig ihre Ehe begleiten, von draußen zuschauen und beobachten und in den richtigen Momenten Kraft und Stärke spenden. Ich stelle mir jetzt schon vor, wie sie sich später nach Kräften anmotzen, wenn er so groß ist, dass er im Herbst haufenweise Laub produziert, das irgendwie bewältigt werden muss. 😉 (Schade, das hätte ich eigentlich als Begleitworte sagen können beim Anleiten des Traurituals.) Auf jeden Fall war das mal wieder eine Trauzeremonie, die unter meine persönlichen Top 10 gehört.

Eine weitere Hochzeit in einem Freilichtmuseum in Stade findet Ihr hier: Insel Stade